Leisure Sickness Syndrom
- Ortrun Obermann-Slupetzky
- 14. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Leisure Sickness Syndrom: was sich dahinter verbirgt
Vor ein paar Tagen habe ich einen interessanten Artikel zum Thema „Leisure Sickness Syndrom“ gelesen. Wenn du dich jetzt fragst, was das schon wieder sein soll – lies weiter!
Vielleicht kommt dir diese Situation bekannt vor: Du freust dich auf den langersehnten Urlaub, endlich ist er da – und dann die große Ernüchterung: Sobald der Urlaub beginnt, zeigen sich bei dir Symptome wie z. B. Kopf‑, Hals‑ und Gliederschmerzen, erhöhte Temperatur, Schnupfen, extreme Müdigkeit oder Magen‑Darm‑Beschwerden.
Leisure Sickness – wenn der Körper im Urlaub streikt
Viele Menschen erleben in diesem Sommer genau dieses Phänomen: Statt die freie Zeit aktiv zu genießen, liegen sie plötzlich mit grippalen Infekten im Bett. Die Ursache liegt häufig im sogenannten Leisure Sickness Syndrom – einem Effekt, bei dem über einen längeren Zeitraum unterdrückte Symptome direkt zu Urlaubsbeginn zum Ausbruch kommen und die ersehnte Erholung zunichtemachen.
Die weitläufige Erklärung – nämlich dass das Immunsystem „runterfährt“, weil der Stress abrupt nachlässt – greift zu kurz. Tatsächlich steckt ein klarer Mechanismus dahinter.

Adrenalin, Cortisol & der Sympathikus
Anhaltender, hoher Arbeitsstress führt zu dauerhaft erhöhten Spiegeln der beiden Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Verantwortlich dafür ist die Aktivierung des Sympathikus – jenes Teils unseres Nervensystems, der uns in dauerhafte Leistungs- oder Alarmbereitschaft versetzt.
Diese anhaltende Stressreaktion hat neben einem hohen Aktivitätsniveau auch zur Folge, dass Infekte „unterdrückt“ werden. Das heißt: Eine Infektion ist zwar da, doch die typischen Symptome zeigen sich nicht oder kaum – der Körper bleibt im Funktionsmodus, um im Ernstfall leistungsfähig zu sein: kämpfen, flüchten oder – wenn nötig – auf einen Baum klettern.
Der Umschaltmoment
Sobald der Stress abrupt endet – also in vielen Fällen zu Urlaubsbeginn – übernimmt der Parasympathikus. Der Spiegel der Stresshormone fällt, die natürliche Unterdrückung der Infekt Symptome fällt weg. Dein Körper wechselt in den Ruhezustand – und nutzt diesen Moment, um alle aufgestauten Symptome freizusetzen. Plötzlich bricht alles gleichzeitig über dich herein, und du fühlst dich krank.
Sympathikus & Parasympathikus – dein innerer Schalter
Unser autonomes Nervensystem balanciert ständig zwischen:
Aktivierung (Sympathikus): erhöhter Puls, unterdrückte Immunreaktionen, Leistungsbereitschaft
Regeneration (Parasympathikus): sinkender Blutdruck, aktivierte Verdauung, effektive Immunzellen
Ist der Sympathikus dauerhaft dominant, bleibt der Körper im Notmodus. Ein zu später Umschaltpunkt bedeutet: Der Urlaub beginnt – und du kippst um.

Vorbeugen statt krank sein
Damit du deine freien Tage wirklich genießen kannst – und nicht die ersten Urlaubstage im Krankenstand verbringst – lohnt es sich, den Übergang möglichst sanft zu gestalten.
Du ahnst es wahrscheinlich schon: Die Maßnahmen zielen alle darauf ab, das Stresslevel schon in den Tagen und Wochen vor dem Urlaub zu reduzieren – anstatt in letzter Minute Überstunden zu machen und den Ehrgeiz zu haben, alle To‑do‑Listen auf null zu bringen:
Stresslevel senken: Delegiere rechtzeitig Aufgaben an Kolleg:innen oder deine Urlaubsvertretung, reduziere To‑dos und plane deine Prioritäten um.
Entspannungstechniken einbauen: Kurze Atem- oder Lockerungsübungen signalisieren deinem Parasympathikus: Jetzt ist Zeit für Erholung.
Frühzeitige Urlaubsplanung: Vermeide Last‑Minute‑Vorbereitungen, sie erhöhen nur den inneren Druck.
Digital Detox: Tägliche Offline‑Phasen entlasten dein Nervensystem und erleichtern das Umschalten.
Sanfte Methoden: z.B Craniosacrale Biodynamik, um dein Nervensystem durch achtsame Berührung gezielt in den Regenerationsmodus zu begleiten.
Möchtest du lernen, wie du deinen Parasympathikus gezielt aktivierst, Stresshormone senkst und deine Selbstheilungskräfte stärkst? In meinen Stressmanagement‑Coachings und Craniosacralen Biodynamik‑Sitzungen zeige ich dir, wie du schon im Alltag erste Ruhephasen einbaust – und entspannt in deinen nächsten Urlaub startest.
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